Squamish B.C.

All of them are easier to ride than walk and all of them are extremely difficult to ride.“


Diese vielversprechende Trailbeschreibung spuckte die super moderne Squamish Trailmapps App auf dem iPhone aus. Sie macht die Tourenauswahl im „Traildschungel“ Squamish etwas leichter. Die altmodische Papierkarte kann aber noch nicht komplett ersetzt werden und wimmelt nur so von Trails. 

Wir schlagen unser Quartier am wunderschön gelegenen Alice Lake auf. Die Trails starten direkt am Campground. Ein kurzer Uphill und der Spaß beginnt. Die App hat nicht zu viel versprochen: es folgen viele unendlich lange und teilweise verdammt steile „rock slabs“. Diese sind definitiv keine Hiking Trails – dafür umso bessere Bike Trails!

Auch ein Bad im Alice Lake darf nicht fehlen. Er ist im Vergleich zu den letzten Gebirgsseen angenehm warm.


Whistler B.C.

Whistler ist der Ort mit der wahrscheinlich höchsten Integralhelm-Dichte weit und breit. Er ist weltweit für seinen Bike Park bekannt – eigentlich ist Whistler der Inbegriff für Bike Park …. doch Whistler kann bedeutend mehr als „nur“ Bike Park. Am Tag unserer Ankunft haben wir noch Zeit für eine kurze Tour. Auch hier gibt es so viele Trails, dass man ohne Empfehlung ziemlich ratlos ist. In Revelstoke haben wir von Matt ein paar wertvolle Tipps erhalten. Wir probieren einen seiner Favoriten „The River runs through it“ Trail aus und sind begeistert. Entlang des gesamten Trails sind hölzerene Hindernisse und Spielzeuge wie Wippen, Brücken, Kicker und „log rides“ (Fahrten über Baumstämme) gebaut.


Am nächsten Tag fahren wir mit leckeren Sandwiches im Rucksack direkt am Campground los. Wie es der Zufall so will liegt auf dem Weg zum Traileinstieg von „Comfortably Numb“ ein weiterer Favorit von Matt. „Kill me Thrill me“ heißt dieser Trail. Wir bauen ihn kurzerhand als Appetizer in unsere Tour ein.






































Dann beginnt das eigentliche Abenteuer namens „Comfortably Numb“. Dieser Trail hat von der IMBA (Internationale Mountainbike Vereinigung) das Prätikat „episch“ erhalten. Auf den folgenden 24 Kilometern wartet eine technische Herausforderung nach der anderen. Es vergeht kaum ein Meter auf dem man entspannt dahin rollen kann. Der Uphill ist mit so vielen herausfordernden Downhill-Passagen gespickt, dass es sich kaum nach bergauf anfühlt. Am Gipfel angekommen, genießen wir den traumhaften Ausblick auf Whistler und unsere Sandwiches. Der dann folgende Downhill ist mit so vielen herausfordernden Uphill-Passagen gespickt, dass es sich kaum nach bergab anfühlt. Irgendwie kommt uns das schon bekannt vor. Im Reserve Modus kommen wir wieder am Campingplatz an und sind uns einig: dieser Trail ist wirklich episch! Auch war die Angabe „physically challenging“ auf der IMBA Homepage durchaus korrekt!


Joffre Lake Provincial Park

Wir sind auf dem Weg von Vernon nach Pemberton. Kurz vor unserem Ziel liegen die “Joffre Lakes”. Entlang der drei türkisfarbenen Seen führt ein sehr schöner Wanderweg hinauf zum Gletscher. Zunächst ist dieser unspektakulär flach und breit wie eine Autobahn. Doch dann entpuppt sich der Weg doch noch als echter Wanderweg mit langen sehr steilen und wurzeligen Passagen.

Upper Joffre Lake mit Blick auf den Matier Gletscher

Revelstoke B.C.

Auch in Revy (wie es einige liebevoll nennen) gibt es wieder Trails ohne Ende. Allein in dem Gebiet „Mt. Macpherson“ kann man es locker mehrere Tage aushalten. Hier ist Fahrspaß garantiert. Dann gibt es noch drei alpine Klassiker: „Keystone Standard Basin“, „Frisby Ridge“ und „Martha Creek“. Um zu den Traileinstiegen zu gelangen, ist ein Auto mit viel Bodenfreiheit (was wir nicht haben) notwendig. Daher bleibt uns nur der Shuttle-Service von „Wandering Wheels“. Matt bringt uns mit seinem Truck zum Einstieg von Frisby Ridge und Martha Creek. Der Keystone Trail ist zu weit entfernt. Daher müssen wir diesen Trail leider auslassen.


„Frisby Ridge“ ist ein „out and back“ Trail, der an einem kleinen Bergsee auf knapp 2.000 Meter endet. Nach einer kurzen (eiskalten) Erfrischung im See wartet eine super schöne kurvenreiche Abfahrt mit kleinen verteckten Sprüngen auf uns. Hier ist Dauergrinsen garantiert. Wer am Trailende noch nicht genug hat, kann mit dem ebenfalls sehr zu empfehlenden Downhill-Trail namens „Ultimate Frisby“ weitermachen.







































„Martha Creek“ startet auf 2.000 Metern und erinnert uns -mal abgesehen von den zahlreichen Holzbrücken- sehr an unsere Alpentrails von zu Hause. Mit viel „Yelling“ (laute Rufe damit uns sämtliche Waldmitbewohner und Wanderer rechtzeitig hören) vernichten wir die 1.500 Höhenmeter am Stück. Der Trail spuckt uns am „Lake Revelstoke“ aus, der auch zum Baden einlädt.







































Danach steuern wir das „La Baguette“ an, das wohl beste Café mit Bäckerei und selbst gemachtem Eis in der ganzen Region. Hier treffen wir zufällig Ray und Dave wieder, die wir bei unserer „Cherry Tops/Shannon Pass“-Tour in Nelson kennengelernt haben. Sie sind auf der Durchreise nach Vernon, das rein zufällig auch auf unserem Weg zur Westküste liegt. Wir verabreden uns auf eine Feierabend-Runde auf den selbstgebauten Trail von Ray in Vernon.

Our Holidays in the Kootenays

We have a great time here. There is no need to go anywhere else. Our new Canadian friends always keep us entertained. We ride together in beautiful places like Nelson, Castlegar and Ymir almost every day. Their daily schedule is similar to ours: Ride-Eat-Sleep and Repeat! That is a short summary of what we have done the last two weeks.


Because of bears, it is a good idea to ride in a big group. There has never been a bear attack on a group of 4 or more people. That is also the reason why our Canadian friends are making fun of us. They say, we only stay with them because we don’t want to be alone in the forest. Well, that’s not true. We also stay because of the (very) hot shower in the evening, the best laundry facilities in north america and the best self-made cookies ever. We had cookies for breakfast, cookies when we came home from riding and cookies with tee before going to bed.


After a few days they had worries, that the daily „Ride Eat Sleep“ program is not enough. That was probably the reason for this wonderful outdoor movie night at Garry’s place. The place itself, the theater, the food and all the people were just awesome. The next morning we all enjoyed our breakfast together. Their self-made Hidden Creek honey is outstanding. The following little hike to dragon rock felt like we are in a small national park. The swim in the ice cold water was very refreshing and unique.

Another excitement was a power black out during one evening. The reason was a big thunderstorm. The next morning we went for a short „Oppressor“ ride in Ymir. Wes expected one or the other blown down tree on the trail. For this reason he took a handsaw in his backpack. It took a while until we reached the first tree lying on the trail. We started to clean up the trail using the handsaw. After sawing five or more trees with the handsaw we realized that there are many more – no way to clean up this way. Two days later we came back with a chainsaw. Another tool to keep us excited.






































After almost two weeks our awesome Canadian friends tried everything to keep us entertained. They even caught a big black bear. These days black bear riding is very rare in Canada, but they made it possible for us.
























Thanks to all of you guys! Our time with you in the Kootenays was A W E S O M E!
Keep the rubberside down & keep it real!
Hope to see you soon!

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Wir haben eine tolle Zeit hier. Es gibt keinen Grund irgendwo anders hinzufahren. Unsere neuen kanadischen Freunde unterhalten uns bestens. Wir biken fast jeden Tag gemeinsam in wunderschönen Orten wie Nelson, Castlegar oder Ymir. Ihr Tagesablauf sieht genauso aus wie unserer: Biken-Essen-Schlafen und das ganze nocheinmal! Das ist eine kurze Zusammenfassung unserer letzten beiden Wochen.

Es ist auch angenehmer in einer großen Gruppe zu biken. Es gab bisher noch nie einen Bärenangriff auf eine Gruppe mit 4 oder mehr Personen. Das ist auch der Grund warum sich unsere kanadischen Freunde über uns lustig machen. Sie glauben, wir bleiben nur bei ihnen, weil wir alleine Angst im Wald haben. Nagut, das ist nicht die ganze Wahrheit. Wir bleiben auch wegen der heißen Dusche am Abend, wegen der besten Waschmaschine in ganz Nordamerika und wegen den besten selbstgemachten Keksen überhaupt. Es gab Kekse zum Frühstück, Kekse wenn wir vom biken nach Hause gekommen sind und wir hatten Kekse zum „Gute-Nacht-Tee“ vorm Schlafengehen.

Nach einigen Tagen hatten sie Sorge, dass das tägliche „Biken-Essen-Schlafen“ Programm nicht genug ist. Das war wahrscheinlich der Grund für diese fantastische Outdoor-Kino-Nacht bei Garry im Garten. Dieses Fleckchen Erde, das Outdoor-Kino, das Essen und die Leute waren einfach genial. Am nächsten Morgen haben wir alle gemeinsam gefrühstückt. Der selbstgemachte Honig ist weltklasse. Es folgte eine kleine Wanderung zum Drachenfelsen, die sich anfüllte als seien wir in einem kleinen Nationalpark. Der Sprung in den Fluß am Drachenfelsen war eiskalt und einzigartig.

Ein weiteres Erlebnis war der Stromausfall an einem Abend. Der Grund hierfür war ein starkes Gewitter. Am nächsten Morgen haben wir uns fertig gemacht, um die Mountainbike-Trails in Ymir (auch „Opressor“ genannt) zu fahren. Wes hat bereits den ein oder anderen umgestürzten Baum erwartet, weshalb er die Handsäge in den Rucksack einpackte. Es dauert eine Weile bis wir den ersten umgestürzten Baum erreichen. Wir haben begonnen den Trail mit der Handsäge frei zu sägen. Nachdem wir fünf oder mehr Bäume mit der Handsäge durchgesägt hatten, haben wir bemerkt, dass weiter oben noch viel mehr waren – zu viel für die Handsäge! Zwei Tage später kamen wir mit der Kettensäge zurück. Ein neues Spielzeug, um uns bei Laune zu halten.

Nach fast zwei Wochen haben unsere genialen kanadischen Freunde einfach alles versucht um uns weiterhin gut zu unterhalten. Sie haben sogar einen Bär gefangen. Heutzutage ist das Reiten auf einem Bär in Kanada sehr selten, aber sie haben es für uns möglich gemacht.

Ymir Nightride

Nachdem wir drei weitere Trailgebiete in Rossland erkundet haben, nehmen wir die Einladung an und fahren nach Ymir, ein kleines kanadisches Dorf in den Kootenays. Hier erwartet uns ein Ferienhäuschen mitten im Wald ohne Handyemfang oder Internet. Als wir ankommen ist keiner zu Hause. Auf dem Zettel an der Tür steht, wir sollen uns wie zu Hause fühlen und schonmal Wäsche waschen. Kurz darauf treffen Wes, Jesse und Jill ein. Heute ist Vollmond und auch Garry und Mike kommen vorbei (Fred war leider schon wieder auf der Heimreise nach Vancouver Island) zum Vollmond-Nightride auf den selbstgebauten Trails im „Garten“ von Wes. Wir fahren in der Dämmerung los. Keiner will der erste sein, der seine Lampe anstellt. Im dichten Wald kann sich das Licht des Vollmondes kaum durchsetzen. Wir fahren nahezu komplett im dunkeln. Erst später als es gar nicht mehr anders geht schalten wir die Helmlampen an. Nach ca. 350 Höhenmetern erreichen wir den Gipfel. Nach einigen Experimenten mit den Helmlampen von Lupine gelingt das Gruppenfoto und los geht die wilde Abfahrt. Wir sind begeistert! 

After riding three loops in three different areas in Rossland, we decide to travel to Ymir, a tiny town in the Kootenays. Wes’ cabin is located in the middle of the forest without cell phone reception or internet. Nobody is at home as we arrive. We find a note at the front door which says feel free to step in and do laundry. A few minutes later, Wes, Jesse and Jill arrive. Today is full moon, that’s why Garry and Mike will show up later to join the full moon nightride. Unfortunately, Fred can’t join because he is already on his way back home to Vancouver Island. We start riding at dusk. Everybody tries to avoid using the headlamp as long as possible. The forest is to thick, the light of the full moon can’t get through the narrow trees. It is almost dark when we switch on our headlamps. After an elevation gain of 350 meters we reach the highest point. After some experiments with our headlamps we got the perfect group picture. Now, the funny downhill begins. We are stoked!


7 Summits Trail and 6 New Friends

Wir sind in den Kootenays oder genauer gesagt in Rossland, Britisch Columbia. Gegen 6:30 Uhr werden wir wieder unsanft von diesem seltsamen Gerät -auch Wecker genannt- aus dem Schlaf gerissen. Gegen 7:30 Uhr sind wir überpünktlich am Shuttle-Treffpunkt und packen die Bikes aus. Kurz darauf treffen zwei weitere Autos ein. Es steigen insgesamt 6 Biker aus. Einer davon begrüßt uns gleich mit den Worten „How privat are you guys?“. Was sehr frei übersetzt soviel bedeutet wie „Darf ich mal einen Blick in Euer Auto werfen“. Nach einer kurzen „Tour“ durch unser Auto kommt auch schon das Shuttle, dass uns zum Trailhead des „Seven Summits Trails“ bringt.


Wir starten das neue Trailabenteuer gemeinsam. Wie sich herausstellt, haben wir ein ähnliches Tempo wie die Kanadier. Neu für uns sind hingegen die vielen Pausen, in denen unter anderem die Reserven mit leckeren Sandwiches oder „Seeweed“ aufgefüllt werden. Die Gruppe ist sehr unterhaltsam und einfach angenehm. Deshalb bleiben wir die ganzen 40 Kilometer und 1200 Höhenmeter zusammen und lassen danach gemeinsam die Tour bei Bier und Pub-Food revue passieren. Beim Verabschieden werden wir von Wes nach Ymir eingeladen. Wir können dort vor dem Haus parken, seine Waschmaschine benutzen und die selbstgebauten Trails in seinem „Garten“ testen.







































We are in the Kootenays or more accurate in the small town of Rossland, Britisch Columbia. At 6:30 a.m. we wake up due to the unusual sound of an alarm clock. At 7.30 a.m. we are more than punctual at the shuttle meeting point. Few minutes later, two more cars arrive. One of the six bikers welcomes us with the words „How private are you guys?“. This means in other words „Can I have a quick look into your van guys?“. After a short van-tour the shuttle shows up, which shall bring us to the trailhead of the Seven Summits.

We start the new trail adventure together and it seems that we have the same speed level. New for us are the frequent stops which are used to refill reserves with yummy sandwiches and seeweed crackers. The group is entertaining and pleasant as well. So we stay together the whole 40 kilometers. Afterwards we meet again at the local pub. At the end of the day, Wes invites us to Ymir where we can park our van infront of the house, do laundry and ride their selfmade trails in the backyard.

Entering Canada

Nach 7 Wochen und 7.400 Kilometern haben wir es nach Canada geschaft. Der erste Satz Mountainbike-Reifen ist verschlissen. Wir staunen nicht schlecht über die Preise. 160 kanadische Dollar (entspricht ca. 115 EUR) für einen neuen Satz Maxxis Reifen. Was ist sonst noch neu in Canada: Wir brauchen Meilen nicht mehr in Kilometer umrechnen, heben kanadische Dollar ab und tauschen die US-Handykarte gegen die kanadische. Wir freuen uns auf die typischen kanadischen Trails gespickt mit Holzkonstruktionen.


After 7 weeks and 7.400 kilometers we arrived in Canada. The first set of mountainbike tires is gone. The first thing we have learned in canada: mountainbike tires are quite expensive (160 canadian $ for two tires). What else is new in Canada: no need to calculate miles in kilometers anymore, canadian dollars in our pocket, canadian SIM-card in our mobile device. Now we are looking forward to the typical canadian trails with lots of wood works.